Multiple Hobbiotis

Der Sog der Tiefe

Was macht man wenn einem jemand sagt „Da darfst Du nicht hin!“? – Ganz einfach, man geht hin! 🙂 Genauer gesagt: Hin-unter. Denn PADI erlaubt einem OWD nur 18 Meter – da wächst doch die Neugier sofort rasant, was denn danach so interessantes kommt! Also ab ging’s mit Fluid° im Plansee am 14.10.13.

Einen Tag nachdem ich den Tauchgang ausgemacht hatte, fielen plötzlich nasse weiße Klumpen vom Himmel. Also noch schnell in aller Hektik mit 50l Luft im Kofferraum die Reifen gewechselt. Zeit war es sowieso, mein Hausmechaniker empfiehlt von O(ktober) bis O(stern) die weiche Mischung zu fahren. Praktischerweise hat er mir gleich das Radkreuz aus der Hand gerissen, weil ich mich so ungeschickt angestellt habe 😉

Am Sonntag war dann aber auch herrlichstes Wetter. Dankenswerterweise war das Treffen am See auch erst für um 10 anberaunt. Trietschelnderweise fuhr ich los, das Navi zeigte eine Ankunftszeit um 10:10 an einer Straße, die zumindest den Namen des Sees trug. Das „R“ auf den Winterreifen steht bestimmt für „Race“, also lies sich mit 200 Sachen etwas Zeit aufholen. Dazu war das noch die falsche Straße, und ich war schon früher am Ziel, alles rechtzeitig und es konnte losgehen.

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Mit 7mm Naßanzug, Eisweste und Handschuhen ausgerüstet und – einfach sicherheitshalber – zwei ersten Stufen ging es hinein ins Kühle Naß. Zusammen mit meinem Buddy und zwei Instruktoren – für jeden einen falls auf 30m etwas schief gehen sollte. Der Abstieg war ereignislos, der Druckausgleich funktionierte (bei mir) problemlos. Nur zum tarieren blieb kaum Zeit, so dass ich mich selbst ab und zu beim Staub aufwirbeln erwischt habe – etwas, dass mich bei anderen auch immer ärgert. Vor allem beim fotografieren – aber den Apparat durfte ich beim Lehrtauchgang nicht mitnehmen.

Zwischendurch mussten wir Rechenaufgaben lösen – eigentlich einfach, allerdings war die Signalsprache dafür gegenüber normalen Tauchsignalen ungewohnt. Darauf schiebe ich meine längere Reaktionszeit, obwohl es angeblich auch an der Tiefe gelegen haben könnte. Zumindest habe ich richtig gerechnet 🙂

Auf 30m, kurz nach dem er eine Aufgabe richtig gelöst hatte, hing plötzlich mein Buddy mit einem Lehrer zusammen. Ich konnte nicht erkennen was los war, aber beide begannen plötzlich mit einem direkten (langsamen) Aufstieg. Später sollte ich erfahren, dass mein Buddy mit einer ersten Stufe unterwegs war und dank feuchter Luft aus  Tauchschul-fremder Füllung einen Vereiser erlebt hatte. Mangels Alternative musste er dann auf den Oktopus des Lehrers ausweichen.

Wir übriggebliebenen hatten Zeit für einen normalen Aufstieg mit 3min/5Meter Safety-Stopp in Mitten einer uns ignorierenden Barsch-Herde. Müsste ich nicht Atmen, hätte ich direkt unter Wasser einen Happen Sushi zu mir genommen 🙂

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Nach einer entspannten Vergrillung und der Erkenntnis, dass man bei großer Kälte ein Spiritus-Leuchtfeuer benötigt, um einen kleinen Grill in Gang zu bringen, ging es noch einmal ab zu einem zweiten Tauchgang. Dabei besichtigten wir die „Black Pearl“ auf 25 Meter, ein kleines 2-Mann Segelbot mit Totenkopflogo auf dem Segel. Beim Umtauchen hatte ich plötzlich ziemlichen Abtrieb, obwohl ich immer weiter Luft in das Jacket gepumpt habe. Dem muss ich bei Gelegenheit nochmal auf den Grund gehen, auf jeden Fall war es ein komisches Gefühl.

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Bei dem zweiten Tauchgang hatte ich auch meine Kamera dabei. Leider bin ich bei dem Hinweis auf einen Krebs, der mir fordernd die Scheren entgegengereckt hatte, in wilde Hektik verfallen. Da ich gerade am Aufsteigen war, hatte ich Luft aus dem Jacket gelassen. Nun war aber der Krebs tiefer, und als ich zu ihm niedersank, passte meine Tarierung nicht mehr. Bevor die zugeführte Luft meinen Sinkflug aufhalten konnte, wirbelte ich schon so viel Schlick auf, dass an ein Foto nicht mehr zu denken war. Naja – noch 50TG und das passiert mir nicht mehr 🙂

Wünsche Euch allzeit gut Luft!

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